Dein Geschmack ist…

… einzigartig. Genau wie alle anderen Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen und die uns zu dieser einen bestimmten Person „formen“, entwickelt sich unser ganz persönlicher Geschmack.
Nehmen wir das Beispiel Süßigkeiten ; ich erzähle Dir gerne von einer kindlichen Erfahrung, die zum Beispiel meine Einstellung zu „Schnapspralinen“ erheblich beeinflusst hat:
Ich bin 4 oder 5 Jahre alt und wir sind zu Besuch bei meiner Großtante Grete.
Sie hat in ihrem Wohnzimmer immer so ein silbernes Schälchen auf dem niedrigen Couchtisch.
Entzückt stelle ich fest, dass sie dieses Mal sogar meine Lieblinge, die „Küsschen“ im Angebot hat und packe blitzschnell zu, während die Erwachsenen den Kuchen aus der Küche holen.
Was ich nicht weiß: Es handelt sich in Wahrheit um eine bekannte, mit Likör gefüllte Praline, die normalerweise unverkennbar in einer rötlichen Verpackung steckt, wo eine Kirsche drauf abgebildet ist.
Als ich zubeiße, erfüllt ein unerwartet bitterer Geschmack meinen Mund. Igitt!
Schnell renne ich zur Toilette und spucke die wortwörtlich bittere Überraschung ins Klo.
Seit dem esse ich keine flüssig gefüllten Pralinen mehr. Und auch sonst nichts Gefülltes, was ich nicht kenne oder einschätzen kann.
Und die Moral von meiner Geschicht‘:
„Was Du als Kind gelernt, das prägt sich ein – egal ob gut, ob schlecht, ob groß, ob klein.“
Es ist also durchaus möglich, dass sich frühkindliche Erfahrungen bis heute auf Dein (Ess)Verhalten auswirken. Oft merken wir das gar nicht bewusst. Wir mögen einfach gewisse Dinge nicht und meiden sie.
Gut, bei mir kommt noch hinzu, dass ich allerlei Allergien habe und grundsätzlich achtsamer mit mir fremden Essen umgehen muss.
Doch ich finde es schadet im Allgemeinen nicht, sich immer mal wieder bewusst zu machen, ob man seinen Geschmack nicht ein wenig erweitern möchte?
Wer weiß, welcher kulinarische Genuss dieser Erde Dir entgeht… ? 😉